05.07.2016

Am 2. Juli

»In Schwaförden hat heute ein Stall gebrannt. 300 Schweine tot. Der Tierarzt war noch da, aber es kam jede Hilfe zu spät.«
»Man kann nicht Max heißen«, sagte er, »wenn jemand anderes schon Max heißt.«

21.06.2016

Der mutmaßliche Siebenunddreißigjährige,
der mutmaßliche Mensch.

05.04.2016

»Mit meiner verbrannten Hand schreibe ich über das Feuer.«

(Ingeborg Bachmann)

31.03.2016

Wir müssen langsamer fühlen.

10.02.2016

Auf der Mitte der Hälfte
des Weges dahin,
wo du schon gestern
nicht gewesen bist,
musst du dich
rechts halten,
am Baum, in dem
die dunklen
Lampen glüh’n,
dann bist du
falsch, mein Freund,
dann bist du falsch.

03.02.2016

»Ich erfinde jetzt einen Satz:
Am heiligen Abend warf mein Vater mir einen Aschenbecher gegen mein linkes Ohr.«

(Peter Handke)
»Wir dachten schon, Polizei kommt.
Kam aber nicht.«

01.02.2016

»I had three chairs in my house; one for solitude, two for friendship, three for society.«

(Henry David Thoreau)

Und werde acht

Auf den Bildern im Album,
das bei Vater im Schrank steht
(neben dem Kaffeeservice,
aus dem als Letzte Gertrud trank
kurz nach der Landung auf dem Mond),
bin ich das einzige Kind der Welt:
So dick und geliebt.
Habe immer Geburtstag
und werde acht.

Wer sind die anderen,
die Statisten da hinten,
die durch die Bilder fahren
auf Karussellautos
und Seifenkisten?
Wer ist der Freche, der Scheue
und der, der weint?
In ihren Pullovern,
wer hat sie eingeladen
in mein Leben,
zu meinem Geburtstag,
jeden Tag?

Und wer bin ich auf den Bildern
im Album im Schrank bei ihren Vätern?
Ein Statist: Der dicke D.
Dass ich geliebt werde,
sieht man nicht.
Ich fahre allein durch die Kulisse
und lache wie einer, der zum Fest kam,
weil ein anderer nicht konnte.

Es gab Kuchen
in der Garage.
Auf der Einladung stand:
Du wirst nach Hause gebracht.